
Eine Sache, die von angehenden Naturfotografen oft übersehen wird, ist die Windrichtung.
Der Wind hilf, vor allem Säugetieren, Nahrung zu finden und die aufgenommenen Aromen warnen sie vor Gefahr. Für die meisten Säugetiere kann dieser Sinn sogar noch wichtiger als das Sehen oder Hören sein.
Im Idealfall sollte der Wind beim Fotografieren von ihnen zu dir wehen
und nicht von dir zu ihnen. Ganz gleich, wie intensiv eure eigene Körperpflege war, die Tiere werden euch wittern - möglicherweise lange bevor ihr sie sehen könnt.
Der Geruchssinn, ist um ein vielfaches höher als der der Menschen.
Jäger wissen das nur zu gut und versuchen in Windrichtung windabwärts von einer bestimmten Beute zu bleiben. Das solltet auch ihr wann immer möglich tun.
Es gibt noch ein weiteres, subtileres Szenario, das ihr an windigen Tagen beachten solltet - und das ist eine erhöhte Nervosität bei euren gewählten Motiven. Selbst wenn ihr in einem Park fotografiert, wo die Tiere an Menschen und deren Gerüche gewöhnt sind, werdet ihr feststellen, dass die Tiere bei stürmischem Wetter scheuer sind als üblich.
Woran liegt das?
Nun, Tiere ziehen unterschiedliche Informationen aus den aufgenommenen Gerüchen. Der Wind trägt Warninformationen von eventuellen potenziellen Feinden mit sich. Diese werden von den Tieren ständig automatisch analysiert.

Feldhase: ISO 400, Blende 5,6, 1/2000 Sek, 500mm mit 1,4 fach Telekonverter
Wenn ein stürmischer Wind aufkommt und scheinbar aus verschiedenen Richtungen weht, sammelt und verstreut er tausende von Gerüchen, so dass es schwierig für Wildtiere wird, genau zu bestimmen, woher ein bestimmter Geruch kommt.
Für Wildtiere ist das überwältigend - und macht einen Sinn unbrauchbar - einen Sinn, der für sie so wichtig ist, wie das Sehen für uns. Die Tiere werden sich bei Wind also noch vorsichtiger Verhalten und sich weiter in ihre Deckung begeben als sonst.
Bei Vögeln hingegen ist der Geruchsinn, bis auf einige Ausnahmen, nicht so ausgeprägt.
Dennoch achten alle Vögel (vielleicht nicht die flugunfähigen Vögel) darauf, woher der Wind kommt, und zwar aus einem einfachen Grund - es ist entscheidend für Start und Landung.

Papageientaucher auf ISLAND ISO 200, Blende 5,6, 1/2000 Sek, 500mm
Wie ein Flugzeug wollen die Vögel mit dem Wind starten und landen.
Das gilt es auszunutzen.
Wollt ihr also Aufnahmen von startenden Vögeln machen und möchtet vermeiden, nur die Rücken auf dem Foto zu haben, positioniert euch so, das ihr den Wind im Rücken habt, und dieser direkt auf die Vögel weht. Umgekehrt bedeutet das für Aufnahmen von landenden Vögeln. Ihr müsst den Wind auf euch gerichtet haben.
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