
Hört man sich in einschlägigen Portalen zur Tier und Wildlifefotografie einmal um, wird immer darauf hingewiesen, dass die beste Zeit zum Erfassen von stimmungsvollen Tierfotos die morgendlichen und abendlichen Stunden sein sollen. Dem stimme ich voll zu.
Jedoch behaupten einige Fotografen auch: "Zwischen 10 und 16 Uhr im Sommer nehme ich die Kamera gar nicht in die Hand."
Sicherlich bevorzuge auch ich Bilder, die innerhalb von 60 Minuten nach Sonnenaufgang und 60 Minuten vor Sonnenuntergang - die so genannte "Goldene Stunde" entstanden sind.
Jedoch wäre so manch schöne Aufnahme, die ich zur Tagesmitte gemacht habe garnicht entstanden.

Dieser Buntspecht z.B. hämmerte in der größten Mittagshitze sein Loch in den Stamm einer Birke. Mit der korrekten Kameraeinstellung (1,5 Blenden unterbelichtet) und anschließender Bildbearbeitung (Anpassung der Kontraste und dunklen Bereiche) ist dann dieses Bild entstanden.
Ein weiteres Beispielfoto, dass bei hellem Sonnenschein aufgenommen wurde, ist dieses Bild einer Katze die über die Wiese sprang. Ein leichtes Anheben der Helligkeit an der Vorderseite des Tieres war Notwendig. Dieses lies sich in der Anwendung Capture ONE jedoch leicht realisieren.

Zur Makrofotografie gehe ich manchmal im Sommer gezielt in den Wald und habe so die Möglichkeit, an schattigen Plätzen Insekten abzulichten (häufig auch unter zur hilfenahme eines oder mehrerer Blitzgeräte), an deren es zu anderer Tageszeit viel zu dunkel wäre.

Voraussetzung für die Fotografie bei hellem Sonnenlicht und dem damit auch verbundenen hohen Kontrasten, ist die Nutzung einer modernen Kamera , die eben diesen hohen Kontrastumfang bietet. Meist ist eine Blendenanpassung von minus 1-2 Blenden erforderlich. Durch eine nachträgliche Bearbeitung im Bildverarbeitungsprogramm werden dann die Kontraste und Helligkeitsunterschiede noch einmal angeglichen. Sicherlich eignet sich nicht jedes Motiv dafür bei hellem Sonnenlicht aufgenommen zu werden. Auch sollte man zwingend auf die direkte Sonneneinstrahlung und den damit verbundenen Schattenwurf achten. Damit werden dunkle Partien, z.B. in einem Fell des Tieres auf dem Foto nur noch schwarz.
Liegt das eigendliche Objekt jedoch im geschütztem, nicht von direktem Sonnenlicht getroffenen Terrain und ist hingehen der Hintergrund hell durchleuchtet, ergibt sich ein Bild wie im Beispiel dieses Rotschenkels.

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